Dagmar Schmidt Stiftung gegründet
Am 8. April 2008 hätte Dagmar Schmidt ihren 60. Geburtstag gefeiert. Die heimische Bundestagsabgeordnete war im November 2005 überraschend gestorben. In Gedenken an Schmidt und ihr Engagement für den Friedensprozess im Nahen Osten hat ihr Ehemann Reinhard Schmidt in Zusammenarbeit mit Givat Haviva Israel die „Dagmar Schmidt Stiftung“ ins Leben gerufen.
Dagmar Schmidt vertrat von 1994 bis zu ihrem Tod den Hochsauerlandkreis als Bundestagsabgeordnete der SPD. In dieser Zeit setzte sie sich als Nahostexpertin der SPD Bundestagsfraktion sowie als Vorsitzende von Givat Haviva Deutschland e.V. unermüdlich für das friedliche Miteinander von Juden und Arabern ein. Auch die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel waren ihr eine Herzensangelegenheit.
Ihr Hauptaugenmerk galt dabei nicht der großen Politik, sondern immer den Menschen. Sie wusste, dass ohne zivilgesellschaftliche Kontakte, ohne Verständigung und Verstehen zwischen Juden und Arabern kein Frieden möglich ist. Diese Erkenntnis war die treibende Kraft hinter ihrem Einsatz auch für die Friedens- und Verständigungsarbeit von Givat Haviva, einer Bildungs- und Begegnungsstätte zwischen Tel Aviv und Haifa, die sich aktiv für eine friedliche und tolerante Gesellschaft engagiert. Es war Dagmar Schmidt immer ein Anliegen, auch die Menschen ihrer Heimat in den Prozess der Verständigungsarbeit einzubinden.
In Anerkennung Ihres langjährigen persönlichen Engagements wurde Dagmar Schmidt im April 2007 von Givat Haviva Israel posthum mit dem Haviva-Reik-Friedenspreis ausgezeichnet. Schmidt reiht sich damit in die Reihe bisheriger Preisträger wie Johannes Rau, Muhammed Ali und Daniel Barenboim ein.
Im Rahmen der Preisverleihung wurde bereits die Gründung der „Dagmar Schmidt Stiftung“ angekündigt, womit Schmidts Lebenswerk über ihren Tod hinaus fortgesetzt werden soll.
Nun erhielt die Stiftung ihre offizielle Anerkennungsurkunde als rechtsfähige öffentliche Stiftung des Bürgerlichen Rechts. Ziel der „Dagmar Schmidt Stiftung“ ist es den jüdisch-arabischen Dialog zu fördern, junge Menschen aus Deutschland zu unterstützen sich aktiv am Verständigungsprozess zu beteiligen und Jugendliche zu ermutigen Verantwortung zu übernehmen.